Elektroauto laden – Kosten Schweiz: Was Sie zuhause & unterwegs wirklich zahlen
Ein Elektroauto ist nicht nur leise und emissionsfrei, sondern auch deutlich günstiger im Fahrbetrieb – zumindest in der Theorie. Doch wie hoch sind die Kosten für das Laden im Detail? Was zahlen Sie zuhause, an öffentlichen Ladesäulen oder bei der Schnellladung an der Autobahn? Und lohnt sich das gegenüber einem Verbrenner mit Benzin oder Diesel?
Hier erfahren Sie, wie sich die Kosten beim Laden eines E-Autos zusammensetzen, welche Preisunterschiede es gibt – und wie Sie Ihre Gesamtkosten durch clevere Entscheidungen senken.
Egal ob Sie ein Einfamilienhaus, eine Wohnüberbauung oder ein Gewerbeunternehmen mit Flotte betreiben: Wir zeigen, welche Lademöglichkeiten, Tarife und Förderungen sich 2025 wirklich lohnen – inklusive Vergleich zu klassischen Antrieben, Tipps für die App-Nutzung, die Ladeleistung, den Standort und die optimale Verweildauer.
Themen im Überblick
- Diese Faktoren bestimmen die Kosten für das Laden
- Ladekosten im Vergleich – zu Hause, unterwegs & im Unternehmen
- Vergleich Elektro vs. Verbrenner: Lohnt sich der Umstieg?
- 7 Tipps, wie Sie Ihre Ladekosten effektiv senken
- Entscheidungshilfe: Welche Möglichkeiten passen zu Ihnen?
- Fazit: E-Mobilität muss nicht teuer sein
- FAQ – Meist gestellte Fragen zum Thema
Diese Faktoren bestimmen die Kosten für das Laden
Der Strompreis pro Kilowattstunde (kWh) ist die zentrale Berechnungsgrundlage beim Ladevorgang eines Elektroautos. Doch es gibt eine grosse Bandbreite – je nach Ladeart, Standort, Anbieter und Tarifmodell.
Typische Strompreise (Stand 2025):
- Zuhause: CHF 0.18–0.28/kWh
- Öffentlich AC: CHF 0.39–0.79/kWh
- DC-Schnellladung: CHF 0.69–0.99/kWh, teils mit Minutenpreisen oder Grundgebühren
Beispielrechnung für ein E-Auto mit 18 kWh/100 km Verbrauch:
- Zuhause: CHF 3.25 pro 100 km
- Öffentlich AC: CHF 7.05 pro 100 km
- Schnellladen: CHF 12.45 pro 100 km
Zusätzliche Kostenfaktoren:
- Grundgebühren für bestimmte Ladekarten (z. B. CHF 4.90/Monat)
- Verweildauerpreise ab einer gewissen Parkzeit (z. B. CHF 0.10/Min ab 30 Min.)
- Standortaufschläge an Hotspots wie der Autobahn
AC-Laden vs. DC-Laden: Unterschiede und Preise der Ladearten
Beim AC-Laden (Wechselstrom) handelt es sich meist um Ladeleistungen bis 22 kW – perfekt für zuhause, Parkhäuser oder Firmenstandorte. Diese Ladevorgänge dauern zwar länger, sind aber kostengünstig und schonen Batterie.
DC-Laden (Gleichstrom) wird für schnelles Laden verwendet. Die Leistung reicht hier von 50 kW bis über 300 kW. Je höher die Ladeleistung, desto kürzer die Ladedauer – und desto höher meist die Kosten.
Ladekosten im Vergleich – zu Hause, unterwegs & im Unternehmen
Zuhause laden bietet den grössten Komfort und die besten Preise – vor allem in Kombination mit einer Solaranlage. Je nach Stromtarif sparen Sie im Kostenvergleich zum Schnellladen an der Autobahn bis zu CHF 1.00 pro kWh.
Mehrfamilienhäuser & Stockwerkeigentum
Auch im MFH ist das Laden möglich – über:
- ZEV (Zusammenschluss zum Eigenverbrauch)
- Individuelle Abrechnung per Lastmanagement
- Verwaltete Ladestationen mit RFID-Zugang und App-Steuerung
Beispiel:
- Jahresfahrleistung: 15’000 km
- Verbrauch: 18 kWh/100 km
- Stromtarif: CHF 0.23/kWh
- Gesamtkosten/Jahr: CHF 621
- Mit PV & Speicher: unter CHF 300/Jahr realistisch – bei hoher Eigenverbrauchsquote.
Öffentliche Ladestationen: Preise & Unterschiede
In der Schweiz gibt es über 12’000 öffentliche Ladestationen (Stand Anfang 2025). Der Ausbau schreitet weiter voran – vor allem entlang von Verkehrsachsen, in Einkaufszentren und in urbanen Parkzonen.
Herausforderungen:
-
Unübersichtliche Tarifmodelle im Schweizer Ladenetz: kWh, Minutenpreis, Abo, Hybridmodelle
- Unterschiedliche Apps nötig für Freischaltung
- Ladekarten mit Roaming oft mit Aufschlägen verbunden
Tipp: Auf der Website ichtankestrom.ch vom Bundesamt für Energie finden Sie alle öffentlichen Ladestationen auf einer Echtzeit-Karte.
Typische Anbieter & Preise im Überblick:
Laden am Arbeitsplatz oder im Unternehmen
Immer mehr Firmen investieren in eigene Ladestationen. Dafür gibt es mehr als nur einen Grund:
- Attraktivität für Mitarbeitende steigt
- Strompreise lassen sich intern regeln (z. B. CHF 0.15–0.25/kWh)
- Fördermittel möglich für Installation
- Steuerliche Absetzbarkeit über Abschreibungen
Flottenlösung
Ein Betrieb mit 10 E-Fahrzeugen und einer Jahresfahrleistung von je 25’000 km spart bis zu CHF 25’000 jährlich an Treibstoffkosten – verglichen mit Benzin.
Beispielkosten Flottenladeinfrastruktur:
- 10 Ladestationen (AC, 11 kW): CHF 18’000 (inkl. Installation)
- Zentrale Abrechnung über App oder RFID
- Kombinierbar mit PV-Anlage am Standort
Für Unternehmen lohnt sich die Investition in Ladepunkte mit robuster Ausstattung, um einen zuverlässigen Betrieb und eine lange Lebensdauer sicherzustellen.
Vergleich Elektro vs. Verbrenner: Lohnt sich der Umstieg?
Elektroautos sind im Betrieb etwas günstiger – vor allem bei Ladung zuhause oder mit Photovoltaik. Neben den niedrigeren Energiekosten profitieren E-Auto-Besitzer von reduzierten Wartungskosten: Es entfallen Ölwechsel, Zündkerzen und Abgasuntersuchungen. Studien zeigen, dass die Wartungskosten bei E-Autos bis zu 30 % niedriger sind als bei Verbrennern.
Zudem verstärken viele Kantone in der Schweiz den Trend zur Elektromobilität mit Vergünstigungen und Förderungen für Wallbox und Elektrofahrzeuge.
Langfristig betrachtet, insbesondere über eine Haltedauer von 8 Jahren, sind die Gesamtkosten (Total Cost of Ownership) bei Elektroautos oft geringer als bei vergleichbaren Verbrennern.
7 Tipps, wie Sie Ihre Ladekosten effektiv senken
Diese Massnahmen helfen Privatpersonen und Unternehmen, die Kosten pro kWh dauerhaft zu senken und die Gesamtkosten im Fahrbetrieb zu optimieren:
Zuhause laden statt unterwegs: Schnellladestationen sind praktisch, aber teuer. Wer zuhause lädt, spart bis zu CHF 1’000 pro Jahr – insbesondere mit dynamischem Stromtarif oder PV-Anlage.
Solaranlage installieren: Mit einer eigenen PV-Anlage laden Sie Ihr Elektroauto für unter CHF 0.10/kWh. In Kombination mit einem Speicher steigt der Eigenverbrauch auf über 80 %.
Dynamische Tarife & Lastmanagement nutzen: Anbieter wie Energie 360°, EKZ oder Localnet bieten Nachtstromtarife oder zeitvariable Preise, die sich bei planbaren Ladezeiten auszahlen.
Abo-Modelle prüfen: Flatrates wie das evpass Premium-Abo (CHF 20/Monat) lohnen sich für Vielnutzer. Achten Sie auf inkludierte kWh, Standorte und Roaminggebühren.
Solaranlage installieren: Mit einer eigenen PV-Anlage laden Sie Ihr Elektroauto für unter CHF 0.10/kWh. In Kombination mit einem Speicher steigt der Eigenverbrauch auf über 80 %.
Dynamische Tarife & Lastmanagement nutzen: Anbieter wie Energie 360°, EKZ oder Localnet bieten Nachtstromtarife oder zeitvariable Preise, die sich bei planbaren Ladezeiten auszahlen.
Abo-Modelle prüfen: Flatrates wie das evpass Premium-Abo (CHF 20/Monat) lohnen sich für Vielnutzer. Achten Sie auf inkludierte kWh, Standorte und Roaminggebühren.
Entscheidungshilfe: Welche Möglichkeiten passen zu Ihnen?
Für Hausbesitzer und Eigentümer
Sie wohnen im Einfamilienhaus oder in einer Wohnüberbauung (MFH)? Dann profitieren Sie besonders von:
-
Haushaltssteckdose: Für gelegentliche oder Notladungen , extrem niedriger Ladegeschwindigkeit (bis zu 24h pro Ladevorgang)
- Wallbox mit Lastmanagement (11–22 kW): Schnelle Ladezeiten, geringe Netzbelastung
-
PV-Anlage mit Speicher: Reduziert die Kosten auf unter CHF 0.10/kWh, vor allem bei hoher Eigenverbrauchsquote
- Integration in einen ZEV (Zusammenschluss zum Eigenverbrauch): Ideal für MFH, faire Verrechnung über App oder RFID-Karte
- Kantonale Förderungen: Bis zu CHF 1’500 Zuschuss möglich, z. B. für Ladeinfrastruktur, Speicher oder intelligente Steuerung
Tipp: Eine Wallbox mit Ladekabel kostet inklusive Installation etwa CHF 1’500–2’500 – bei regelmässiger Nutzung amortisiert sich das oft in unter drei Jahren.
Für Unternehmen
Sie betreiben ein Gewerbe, eine Werkstatt oder ein Industrieunternehmen?
Empfehlenswert sind:
- Mehrere Ladepunkte am Standort – skalierbar & intelligent steuerbar
- AC für Mitarbeiter, DC für Lieferwagen oder Kundenverkehr
- Abrechnung per App oder Abo-Modell, auch für Gäste
- PV-Anlage zur Versorgung der Ladepunkte mit Eigenstrom
- Abschreibbare Investitionskosten im Rahmen nachhaltiger Flottenstrategie
Beispiel: Ein KMU mit 5 E-Autos spart jährlich CHF 5’000–8’000 im Vergleich zum Tanken – bei steigender Tendenz durch Stromoptimierung.
Fazit: E-Mobilität muss nicht teuer sein
Das Aufladen eines Elektroautos in der Schweiz kann extrem günstig sein – vorausgesetzt, Sie setzen auf die richtige Strategie. Wer zuhause mit PV-Anlage und Speicher lädt, zahlt unter CHF 0.10 pro kWh. Damit sinken die Ladekosten pro Fahrt auf ein Minimum – oft günstiger als bei Verbrennern.
Selbst beim Laden im öffentlichen Raum lassen sich mit der passenden App, einem durchdachten Abo-Modell und zeitlich clever gewählten Ladefenstern spürbare Einsparungen erzielen.
Unternehmen profitieren zusätzlich: Eigene Ladepunkte am Standort, kombiniert mit einer PV-Anlage, machen Ladeinfrastruktur zu einem echten Wettbewerbsfaktor. Hinzu kommen steuerliche Vorteile, Abschreibungen, Förderungen und eine bessere CO₂-Bilanz.
Der Vergleich zeigt:
Ein E-Auto, das zuhause geladen wird, verursacht jährlich nur etwa CHF 486 an Stromkosten – im Gegensatz zu CHF 1’200 bis CHF 1’500 beim Verbrenner.
Hinzu kommen niedrigere Kosten für die Wartung und weniger Verschleiss. Auch wenn die Anschaffungskosten in der Regel etwas höher sind als bei Verbrennern liegt der langfristige Kostenvorteil eindeutig beim Elektroauto.
Egal ob Einfamilienhaus, Mehrfamilienhaus oder Gewerbebetrieb – mit dem passenden Ladekonzept, einer guten Planung und den richtigen Tools wie Ladekarte, App und Ladeleistungskontrolle wird Elektromobilität nicht nur umweltfreundlich, sondern auch wirtschaftlich attraktiv.
Wollen Sie ihr Elektroauto günstiger laden?
FAQ – Meist gestellte Fragen zum Thema
Wie viel kostet das Laden für ein E-Auto pro Jahr?
Je nach Ladeverhalten:
- Zuhause mit PV: CHF 250–400
- Zuhause ohne PV: CHF 600–800
- Öffentlich gemischt: CHF 1’200–1’800
Welche Ladekarten brauche ich?
Welche Ladekarten brauche ich?
Empfohlene Anbieter:
- Swisscharge
- evpass
- MOVE
- Plugsurfing
- Energie 360° (easycharge)
Tipp: Nutzen Sie Roamingfähige Karten, um flexibel in Europa zu laden. Viele Anbieter ermöglichen alternativ auch das Starten des Ladevorgangs per QR-Code – besonders praktisch für spontane Ladevorgänge ohne Registrierung.
Wie hoch ist der Kaufpreis einer Wallbox für zuhause?
Eine Wallbox kostet in der Schweiz inklusive Installation meist zwischen CHF 1’500 und 2’500. Modelle mit Typ 2 Stecker, App-Steuerung und Lastmanagement bieten langfristig mehr Komfort und Effizienz. Einige Kantone und Gemeinden fördern die Anschaffung mit bis zu CHF 1’500 – besonders im Einfamilienhaus oder bei ZEV-Lösungen im Mehrfamilienhaus.
Ist das Laden eines Elektroautos günstiger als Benzin?
Ja – vor allem beim Laden zuhause oder mit Photovoltaik ist das E-Auto deutlich günstiger als Benzin. Pro 100 km zahlen Sie bei Haushaltsstrom etwa CHF 3–4, bei Schnellladung bis zu CHF 12. Im Vergleich dazu kostet eine Fahrt mit einem Benziner rund CHF 10–12. Wer auf PV-Strom setzt, kann die Ladekosten auf unter CHF 0.10/kWh senken.
Welchen Kostenunterschied macht das Laden mit einem Combined Charging System im Vergleich zum Typ-2-Stecker?
Das Combined Charging System (CCS) ermöglicht schnelles Laden mit Gleichstrom (DC) und ist daher teurer: meist CHF 0.69–0.99 pro kWh. Der Typ-2-Stecker nutzt Wechselstrom (AC) und kostet im Schnitt nur CHF 0.18–0.28 pro kWh – dafür dauert der Ladevorgang länger. Kurz gesagt: CCS ist schneller, Typ 2 günstiger.

Gründer und Geschäftsführer der solarmotion ag.
Seit über 14 Jahren begleitet Stefan Merz Hausbesitzer und Unternehmen auf dem Weg zu einer unabhängigen und nachhaltigen Energiezukunft. Als erfahrener Energieexperte setzt er auf individuelle Lösungen mit Fokus auf Eigenverbrauch, Wirtschaftlichkeit und technische Zuverlässigkeit.
Sein Antrieb: Die Energiewende greifbar machen – mit ehrlicher Beratung, hochwertigen Komponenten und einem starken Team. Unter seiner Leitung hat die solarmotion bereits über 1000 Projekte erfolgreich realisiert.

