Einspeisevergütung Solarstrom Schweiz – Wie viel Geld verdienen Sie mit einer Photovoltaikanlage?
Mit einer eigenen Photovoltaikanlage (PV-Anlage) senken Sie nicht nur Ihre Stromkosten – Sie können auch überschüssige Energie ins öffentliche Netz einspeisen und sich diesen vergüten lassen.
Doch wie viel bringt das tatsächlich? Und worauf müssen Sie achten?
In diesem Ratgeber erfahren Sie genau, wie die Einspeisevergütung in der Schweiz funktioniert und wie Sie damit Ihre Photovoltaik-Einnahmen optimieren.
Themen im Überblick
- Checkliste für die optimale Einspeisevergütung
- Was bedeutet Einspeisevergütung in der Schweiz?
- Wer zahlt wie viel? – Rückliefertarife und Marktpreise im Überblick
- Eigenverbrauch oder Einspeisung – was lohnt sich mehr?
- Wirtschaftlichkeit und Amortisation einer PV-Anlage
- Rechtlicher Rahmen und zukünftige Entwicklungen
- Fazit: Wie viel lässt sich wirklich mit Solarstrom verdienen?
- FAQ – Meist gestellte Fragen zum Thema
Checkliste für die optimale Einspeisevergütung
- Vergütungstarif: Bis zu einer Leistung von 3MW muss das EVU den Strom immer abnehmen.
- Eigenverbrauchsquote maximieren: Mit Speicher, Smart Meter und gezieltem Stromverbrauch.
- Bedingungen prüfen: Achten Sie auf Laufzeiten, Tarifwechsel und Zusatzkosten.
- Förderungen sichern: Lokale, kantonale und nationale Förderprogramme nutzen.
- Zukunft im Blick behalten: Rechtzeitig auf neue Regelungen und technische Entwicklungen reagieren.
- Planung mit Experten: Ein erfahrener Partner wie Solarmotion begleitet Sie von der Beratung bis zur Inbetriebnahme.
Was bedeutet Einspeisevergütung in der Schweiz?
Die Einspeisevergütung ist der Betrag, den Sie erhalten, wenn Sie überschüssigen Solarstrom ins öffentliche Stromnetz einspeisen.
Aufgrund des Energiegesetzes der Schweiz sind die Elektrizitätswerke gesetzlich verpflichtet, diesen Strom zu übernehmen – zu fairen Tarifen. Die Vergütung soll Photovoltaikanlagen wirtschaftlich attraktiv machen.
Dabei tauchen immer wieder verschiedene Begriffe auf, die im Alltag oft gleichbedeutend verwendet werden:
- Rückliefervergütung
- Abnahmevergütung
- Einspeisetarif
- Marktpreis für Strom
Alle bezeichnen im Grunde das Gleiche: Geld für eingespeisten Strom.
Der genaue Betrag hängt von mehreren Faktoren ab – zum Beispiel vom lokalen Elektrizitätswerk, vom Kanton, von der Anlagengröße und ob Sie die Energie teilweise selbst nutzen oder komplett einspeisen.
Neue Mindestvergütung seit Juli 2023
Mit dem neuen Stromgesetz und dem stärkeren Engagement des Bundes gibt es seit Juli 2023 eine wichtige Neuerung: Es wurden Mindestvergütungen eingeführt. Diese gelten für bestimmte Anlagengrößen und sollen die Sicherheit für Betreiber erhöhen.
Das bedeutet konkret:
Diese Werte gelten als untere Grenze. Viele Elektrizitätswerke zahlen jedoch höhere Vergütungen – vor allem, wenn Sie zusätzlich den Herkunftsnachweis (HKN) übertragen oder der Strom zu bestimmten Zeiten eingespeist wird, in denen die Marktpreise hoch sind.
Die Einspeisevergütung soll Ihnen als Betreiber nicht nur die Investition erleichtern, sondern auch die laufende Nutzung Ihrer Solaranlage dauerhaft lohnenswert machen. Kombiniert mit einer optimalen Eigenverbrauchsquote, ergibt sich so ein starkes finanzielles Argument für die Solarenergie – egal ob auf dem Dach Ihres Einfamilienhauses oder der großen Gewerbehalle.
Wer zahlt wie viel? – Rückliefertarife und Marktpreise im Überblick
Die Höhe der Rückliefervergütung richtet sich meist nach den sogenannten Marktpreisen – also dem Preis, zu dem Strom an der Strombörse gehandelt wird.
Einige Netzbetreiber orientieren sich am Referenzmarktpreis, andere bieten fixe Tarife oder eine Kombination aus beidem.
Ein Beispiel: Das Elektrizitätswerk der Stadt Zürich (ewz) vergütet derzeit rund 13 Rp/kWh. Zusätzlich gibt es einen Bonus für Herkunftsnachweise (HKN), der für ökologisch erzeugten Solarstrom gezahlt wird.
Wichtige Begriffe rund um den Tarif:
- Rückliefertarif: Vergütung pro eingespeister Kilowattstunde
- Marktpreis: Preis an der Strombörse
- Herkunftsnachweis: Dokumentiert, dass Energie aus erneuerbaren Quellen stammt
- HKN-Bonus: Zusätzliche Vergütung je nach Anbieter
Eigenverbrauch oder Einspeisung – was lohnt sich mehr?
Wenn Sie möglichst viel Ihres selbst erzeugten Stroms direkt verbrauchen, sparen Sie mehr Geld, als Sie durch Einspeisung verdienen würden.
Warum?
Der Strompreis, den Sie beim Energieversorger zahlen, ist meist deutlich höher als die Rückliefervergütung. In vielen Regionen liegt der Strombezugspreis bei rund 20 bis 25 rp/kWh, während die Einspeisevergütung nur etwa 10 bis 13 rp/kWh beträgt.
So erhöhen Sie Ihre Eigenverbrauchsquote:
- Nutzen Sie stromintensive Geräte tagsüber (Waschmaschine, Geschirrspüler, Wärmepumpe)
- Installieren Sie einen Batteriespeicher
- Setzen Sie auf Smart Meter und Eigenverbrauchssteuerung
- Erwägen Sie den Zusammenschluss zum virtuellen Eigenverbrauch (vZEV)
Ab 2025 wird der virtuelle Zusammenschluss gesetzlich erleichtert. Damit profitieren auch Mehrfamilienhäuser und benachbarte Liegenschaften gemeinsam von Solarstrom.
Wirtschaftlichkeit und Amortisation einer PV-Anlage
Die wichtigste Frage für Hausbesitzer und Unternehmen: Rechnet sich die Investition in eine Solaranlage?
Eine Beispielrechnung:
- Ihre PV-Anlage produziert 10.000 kWh im Jahr
- 40 % davon (4.000 kWh) verbrauchen Sie selbst
- Der Eigenverbrauch spart Ihnen 4.000 kWh × 22 Rp = 880 CHF
- 6.000 kWh speisen Sie ein, bei 10 rp/kWh = 600 CHF
- Gesamter Jahresertrag: 1.480 CHF
Bei Investitionskosten von rund 14.000 CHF beträgt die Amortisationszeit etwa 9 bis 10 Jahre – ohne Förderungsprogramme oder Preissteigerungen.
Wird der Strompreis teurer (was wahrscheinlich ist), verkürzt sich die Amortisation weiter. Nach der Amortisation produziert Ihre Anlage kostenlosen Strom.
Weitere wirtschaftliche Vorteile:
- Werterhöhung Ihrer Immobilie
- Unabhängigkeit vom Strommarkt
- Schutz vor steigenden Energiepreisen
- Beitrag zur Energiewende und zum Klimaschutz
Rechtlicher Rahmen und zukünftige Entwicklungen
Das Stromgesetz wurde 2025 grundlegend überarbeitet. Einige wichtige Änderungen:
- Einführung einer Minimalvergütung pro eingespeister Kilowattstunde
- Bonusregelung für vertikale Fassadenanlagen
- Förderung für Zusammenschlüsse (vZEV) wird erweitert
- Pflicht zur Abnahme von Strom aus erneuerbaren Quellen durch Energieversorger
Zudem stärkt das neue Gesetz den Markt für Herkunftsnachweise und macht den Energiehandel transparenter.
Auch die Digitalisierung des Strommarkts schreitet voran: Smart Meter und Lastmanagement werden zur Pflicht bei Neubauten und Sanierungen.
Fazit: Wie viel lässt sich wirklich mit Solarstrom verdienen?
Mit einer modernen Photovoltaikanlage verdienen Sie nicht nur Geld – Sie sparen es auch. Die Kombination aus Eigenverbrauch und Einspeisevergütung macht Solarenergie zur wirtschaftlich sinnvollen Investition.
Wichtig ist, dass Sie Ihre Anlage gut planen, Tarife vergleichen und Fördermöglichkeiten ausschöpfen. Die aktuelle Marktlage und politische Unterstützung machen es einfacher denn je, die Energiewende aktiv mitzugestalten.
FAQ – Meist gestellte Fragen zum Thema
Wie hoch ist die Einspeisevergütung für Solarstrom in der Schweiz 2025?
Seit Juli 2023 gilt eine Mindestvergütung: 6,0 Rp/kWh für Anlagen unter 30 kW mit Eigenverbrauch und 6,2 Rp/kWh für größere Anlagen ohne Eigenverbrauch. Viele EVU zahlen jedoch mehr.
Wer zahlt die Rückliefervergütung bei Photovoltaik in der Schweiz?
Ihr regionales Elektrizitätswerk (EVU) ist gesetzlich verpflichtet, den eingespeisten Solarstrom abzunehmen und zu vergüten – meist zu einem markt- oder tarifbasierten Preis.
Lohnt sich Eigenverbrauch oder Einspeisung bei Photovoltaik mehr?
Eigenverbrauch ist meist wirtschaftlicher, da der Strombezugspreis höher ist als die Einspeisevergütung. Optimal ist eine Kombination mit Batteriespeicher und Steuerung.
Wie beeinflusst der Herkunftsnachweis die Einspeisevergütung?
Wenn Sie den Herkunftsnachweis (HKN) an das EVU übertragen, erhalten Sie oft einen zusätzlichen Bonus – besonders bei ökologisch erzeugtem Solarstrom.
Welche Faktoren bestimmen die Höhe der Rückliefervergütung für Solarstrom?
Entscheidend sind Anlagengröße, Region, Zeitpunkt der Einspeisung, Marktpreise, gesetzliche Regelungen und ob ein HKN-Bonus gewährt wird.
Gründer und Geschäftsführer der solarmotion ag.
Seit über 14 Jahren begleitet Stefan Merz Hausbesitzer und Unternehmen auf dem Weg zu einer unabhängigen und nachhaltigen Energiezukunft. Als erfahrener Energieexperte setzt er auf individuelle Lösungen mit Fokus auf Eigenverbrauch, Wirtschaftlichkeit und technische Zuverlässigkeit.
Sein Antrieb: Die Energiewende greifbar machen – mit ehrlicher Beratung, hochwertigen Komponenten und einem starken Team. Unter seiner Leitung hat die solarmotion bereits über 1000 Projekte erfolgreich realisiert.