Heizen mit Solarstrom – wie funktioniert das?
Die Sonne produziert täglich mehr als 10.000 Mal mehr Energie, als die gesamte Erde an einem Tag verbraucht.
Mit der richtigen Technologie nutzen Sie diese, um Ihr Zuhause umweltfreundlich und kosteneffizient zu beheizen.
Wir zeigen Ihnen, wie Solarstrom für Heizwärme nutzen, welche Systeme zur Verfügung stehen und für wen sich diese Technologie besonders eignet.
Themen im Überblick
Was bedeutet Heizen mit Photovoltaik?
Beim Heizen mit Solarstrom wird der von einer Photovoltaikanlage erzeugte Strom genutzt, um elektrische Heizsysteme wie Wärmepumpen, Heizstäbe oder Elektroheizungen zu betreiben.
Im Gegensatz zur Solarthermie, die Wärme direkt erzeugt, liefert die Photovoltaik flexible Energie, die auch für Haushaltsgeräte, Warmwassererzeugung und Stromspeicherung verwendet werden kann.
Diese Option macht Hausbesitzer unabhängiger von fossilen Energieträgern wie Öl, Gas oder Erdgas und reduziert dauerhaft CO₂-Emissionen. Durch die Kombination aus PV-Anlage und Solarspeicher kann Solarstrom gezielt für die Heizwärme genutzt werden – auch bei geringer Sonneneinstrahlung.
Vorteile des Heizens mit Photovoltaik
- Umweltfreundlichkeit: Durch die Nutzung von Solarenergie reduzieren Sie Ihren CO₂-Ausstoss und leisten einen Beitrag zum Klimaschutz.
- Kosteneinsparung: Langfristig können Sie Ihre Energiekosten senken, da Sonnenenergie kostenlos zur Verfügung steht.
- Unabhängigkeit: Sie machen sich weniger abhängig von Energieversorgern und schwankenden Energiepreisen.
- Wertsteigerung der Immobilie: Eine nachhaltige Energieversorgung kann den Wert Ihres Hauses erhöhen.
Welche Nachteile gibt es?
So effizient das Heizen mit Photovoltaik auch ist – es gibt auch einige Punkte, die Sie bei der Planung berücksichtigen sollten.
- Investitionskosten: Die Anschaffung einer Photovoltaikanlage mit Speicher, Wärmepumpe oder Heizstab erfordert eine höhere Anfangsinvestition. Zwar senken Eigenverbrauch und Einspeisevergütung die laufenden Kosten, doch die Amortisation dauert je nach Verbrauch, Heizanlage und Förderhöhe mehrere Jahre.
- Saisonalität der Sonnenenergie: In den Wintermonaten ist die Stromproduktion durch weniger Sonnenstunden geringer. Um auch dann ausreichend Heizleistung bereitzustellen, ist meist ein Stromspeicher oder eine hybride Variante notwendig – z. B. die Verknüpfung einer Wärmepumpe mit einem Pufferspeicher.
- Platzbedarf und technische Voraussetzungen: Für eine leistungsstarke PV-Anlage braucht es ausreichend freie Dachfläche in guter Ausrichtung. Auch die bestehende Heizungsanlage muss ggf. angepasst werden.
- Nicht jedes System eignet sich: Klassische Elektroheizungen haben einen hohen Strombedarf und sind nicht immer effizient genug für den alleinigen Betrieb über PV-Strom. Hier sind moderne, stromsparende Heizanlage im Vorteil.
Eine sorgfältige Planung durch erfahrene Fachbetriebe hilft, mögliche Nachteile zu minimieren und die beste Option für Ihr Haus oder Ihren Betrieb zu finden.
Welche Systeme eignen sich fürs Heizen mit Photovoltaik?
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Solarstrom gezielt für die Wärmeerzeugung zu nutzen. Je nach Gebäude, Stromverbrauch und Heizbedarf bieten sich unterschiedliche Heizsysteme an. Dabei haben sich drei Varianten besonders bewährt:
Voraussetzungen
Bevor Sie sich für das Heizen mit Photovoltaik entscheiden, sollten folgende Faktoren berücksichtigt werden:
- Dachfläche und Ausrichtung: Eine ausreichend große und optimal ausgerichtete Dachfläche ist entscheidend für die Effizienz der PV-Anlage.
- Strombedarf: Der eigene Stromverbrauch sollte analysiert werden, um die Größe der Anlage entsprechend zu dimensionieren.
- Technische Machbarkeit: Die Integration der Systeme erfordert eine sorgfältige Planung und sollte von Fachleuten durchgeführt werden.
Wirtschaftlichkeit und Amortisation
Die Investition in eine PV-Anlage und eine entsprechendes Heizanlage ist mit Kosten verbunden. Allerdings können durch den Eigenverbrauch des Solarstroms die Strom- und Heizkosten deutlich gesenkt werden.
Zudem gibt es in der Schweiz Förderprogramme und Einspeisevergütungen, die die Wirtschaftlichkeit verbessern. Die Amortisationszeit hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der Anlagengröße, dem Eigenverbrauchsanteil und den lokalen Gegebenheiten.
Fazit: PV-Anlagen clever für Wärme nutzen
Das Heizen mit Solarstrom ist nachhaltig und zukunftssicher – für Hausbesitzer wie auch für Unternehmen. Wer eine Photovoltaikanlage mit einem passenden Heizsystem kombiniert, senkt seine Heizkosten, erhöht den Eigenverbrauch und reduziert CO2-Emissionen deutlich.
Vor allem in Kombination mit Wärmepumpen oder Heizstäben kann der selbst erzeugte Strom effizient genutzt werden. Elektroheizungen oder Hybridlösungen bieten zusätzliche Optionen. Ob Neubau oder Sanierung – Solarstrom kann in fast jedem Haushalt oder Betrieb sinnvoll zum Heizen genutzt werden.
Wichtig ist eine durchdachte Planung – nicht jede Anlage ist gleich. Auch der Standort, die Ausrichtung des Dachs, die Stromproduktion und der Wärmebedarf müssen berücksichtigt werden. Eine professionelle Beratung hilft, die beste Lösung für Ihre individuellen Bedürfnisse zu finden.
Wie viel kostet eine Photovoltaikanlage für Heizanlagen?
Die Kosten hängen von der Größe der PV-Anlage, der Speicherlösung und dem gewählten Heizsystem ab. Eine typische PV-Anlage mit Speicher liegt bei etwa 15.000 bis 25.000 CHF. Für eine Wärmepumpe kommen etwa 10.000 bis 20.000 CHF hinzu. Förderungen können die Investitionskosten spürbar senken.
Ist eine Kombination aus Wärmepumpe und Heizstab sinnvoll?
Ja, denn ein Heizstab kann überschüssigen Solarstrom verwerten, der sonst ins Netz eingespeist würde. So lässt sich der Eigenverbrauch weiter optimieren – besonders im Sommer, wenn die Wärmepumpe weniger läuft, aber viel Strom erzeugt wird.
Lohnt sich das Heizen mit Solarstrom auch im Winter?
Grundsätzlich ja – mit Einschränkungen. In den Wintermonaten ist die Sonneneinstrahlung geringer. Daher ist es sinnvoll, einen Stromspeicher oder eine Hybridlösung zu nutzen. In Kombination mit einem leistungsfähigen Heizsystem kann auch im Winter ein Teil des Wärmebedarfs gedeckt werden.
Wie wirkt sich das auf meine Heizanlage aus?
Viele moderne Heizsysteme sind bereits für den Betrieb mit Solarstrom vorbereitet. Bestehende Systeme lassen sich oft mit einem Heizstab oder einem Pufferspeicher nachrüsten. Wärmepumpen eignen sich ideal für die Kombination mit PV-Strom.
Wie wirkt sich das auf meine Heizanlage aus?
Das Heizen mit Solarstrom kann die CO₂-Emissionen erheblich senken. Eine Photovoltaikanlage, die jährlich etwa 3.500 kWh Strom produziert, kann bis zu 2.400 Kilogramm CO₂ einsparen . Zusammen mit einer Wärmepumpe lassen sich im Vergleich zu fossilen Heizmethoden bis zu 90 % der CO₂-Emissionen vermeiden . Durch die Nutzung von Solarstrom für die Wärmeerzeugung wird der Bedarf an fossilen Brennstoffen reduziert, was einen direkten positiven Einfluss auf die Umwelt hat.
Gründer und Geschäftsführer der solarmotion ag.
Seit über 14 Jahren begleitet Stefan Merz Hausbesitzer und Unternehmen auf dem Weg zu einer unabhängigen und nachhaltigen Energiezukunft. Als erfahrener Energieexperte setzt er auf individuelle Lösungen mit Fokus auf Eigenverbrauch, Wirtschaftlichkeit und technische Zuverlässigkeit.
Sein Antrieb: Die Energiewende greifbar machen – mit ehrlicher Beratung, hochwertigen Komponenten und einem starken Team. Unter seiner Leitung hat die solarmotion bereits über 1000 Projekte erfolgreich realisiert.