Lohnt sich eine Solaranlage in der Schweiz?
Die Strompreise steigen – damit auch der Wunsch nach Unabhängigkeit von Energieversorgern. In der Folge denken immer mehr Hausbesitzer und Unternehmen über die Anschaffung einer Solaranlage nach.
Doch lohnt sich die Investition wirklich?
Hier erfahren Sie, für wen sich eine Photovoltaikanlage rechnet, welche Kosten und Förderungen zu erwarten sind und wie Sie langfristig profitieren können.
Themen im Überblick
- Kurzantwort: Wann sich eine Photovoltaik-Anlage lohnt
- Photovoltaik verstehen: Was ist eine Solaranlage überhaupt?
- Kosten & Förderung: Was kostet eine Solaranlage?
- Eigenverbrauch & Einsparpotenzial: So viel Stromkosten sparen Sie
- Amortisation & Rendite: Lohnt sich die Investition langfristig?
- Unterschiede für Unternehmen: Was Gewerbe & Industrie beachten sollten
- Wissenschaftliche Erkenntnisse & Studienlage
- Was viele vergessen: Diese Faktoren beeinflussen die Wirtschaftlichkeit
- Fazit: Für wen lohnt sich eine Solaranlage – und für wen (noch) nicht?
- FAQ – Meist gestellte Fragen zum Thema
Kurzantwort: Wann sich eine Photovoltaik-Anlage lohnt
Solaranlagen sind längst keine Nischenlösung mehr. In der Schweiz rechnet sich Photovoltaik sowohl für private Haushalte als auch für Unternehmen – unter bestimmten Voraussetzungen.
Die Investition lohnt sich, wenn:
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Sie einen hohen Stromverbrauch haben (ab ca. 3’000 kWh jährlich)
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Sie eine geeignete Dachfläche mit guter Ausrichtung besitzen
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Sie einen hohen Eigenverbrauchsanteil erreichen (idealerweise mit Batterie)
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Sie Fördergelder in Anspruch nehmen können
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Sie langfristige Sicherheit gegen steigende Strompreise möchten
Die Vorteile auf einen Blick:
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Langfristige Einsparung bei den Stromkosten
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Unabhängigkeit vom Stromnetz und schwankenden Preisen
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Beitrag zum Klimaschutz durch CO₂-freie Energie für die Produktion von Wärme und Strom
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Wertsteigerung Ihrer Immobilie
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Erfüllung von ESG-Kriterien für Unternehmen
Die Wirtschaftlichkeit hängt stark davon ab, wie viel des erzeugten Solarstroms Sie selbst verbrauchen.
Grundsätzlich gilt: Je höher der Eigenverbrauchsanteil, desto mehr sparen Sie.
Für zahlreiche Hausbesitzer liegt der Eigenverbrauch zwischen 30 % und 60 %. Mit einem Batteriespeicher lässt sich dieser Wert auf über 70 % steigern.
Photovoltaik verstehen: Was ist eine Solaranlage überhaupt?
Viele denken bei Solarenergie zuerst an Sonnenkollektoren für Warmwasser. Doch moderne Solaranlagen erzeugen elektrischen Strom – durch den Photovoltaik-Effekt.
Begriffsübersicht:
Wie funktioniert eine PV-Anlage?
Je nach Wohnort, Dachausrichtung und Verbrauchsverhalten lässt sich mit einer Photovoltaikanlage ein grosser Teil des eigenen Strombedarfs decken – ganz ohne CO₂-Emissionen.
Kosten & Förderung: Was kostet eine Solaranlage?
Die Investitionskosten sind ein entscheidender Faktor. Gleichzeitig sind sie der häufigste Grund, warum sich potenzielle Käufer zunächst zögerlich zeigen. Doch die Zahlen zeigen: Die Preise für Solaranlagen sind in den letzten 10 Jahren stark gesunken – bei gleichzeitiger Leistungssteigerung.
Durchschnittskosten für Einfamilienhäuser (ohne Speicher):
Mit Batteriespeicher steigen die Kosten auf CHF 20’000 bis 40’000 – je nach Speicherkapazität.
Eigenverbrauch & Einsparpotenzial: So viel Stromkosten sparen Sie
Je mehr Solarstrom Sie selbst verbrauchen, desto höher ist Ihre Ersparnis. Der durchschnittliche Strompreis in der Schweiz liegt bei etwa 22 Rappen pro kWh. Mit einer Solaranlage können Sie bis zu 70 % Ihres Strombedarfs decken.
Beispielrechnung:
Ein Batteriespeicher erhöht die Eigenverbrauchsquote und somit die Einsparungen weiter. Mit einem Stromspeicher kann der Eigenverbrauchsanteil auf bis zu 90 % gesteigert werden.
Dies ermöglicht es, den tagsüber erzeugten Solarstrom auch abends und nachts zu nutzen, wodurch der Bezug von teurem Netzstrom weiter reduziert wird
Amortisation & Rendite: Lohnt sich die Investition langfristig?
Die Amortisationszeit einer Solaranlage liegt zwischen 9 und 16 Jahren. Die Rendite über 25 Jahre kann zwischen CHF 27’500 und CHF 60’600 betragen, abhängig von Anlagengrösse und Eigenverbrauchsanteil.
Einflussfaktoren:
Dachausrichtung:
Südliche Ausrichtung bringt den höchsten Ertrag.
Neigung:
Ein Winkel von 30° ist optimal.
Standort:
Regionen mit hoher Sonneneinstrahlung sind vorteilhaft.
Tipp: Ein Solarrechner hilft Ihnen, die Wirtschaftlichkeit Ihrer Anlage zu berechnen und sich ein erstes Bild zu machen.
Unterschiede für Unternehmen: Was Gewerbe & Industrie beachten sollten
Für Unternehmen mit hohem Stromverbrauch kann eine Solaranlage besonders lukrativ sein. Neben Kosteneinsparungen profitieren sie von:
- Erfüllung von ESG-Zielen: Photovoltaik-Anlagen tragen zur Nachhaltigkeit bei und verbessern die Umweltbilanz.
- Imagegewinn durch Nachhaltigkeit: Der Einsatz von Solarenergie stärkt das grüne Image und kann Kundenbindung fördern.
- Unabhängigkeit von Strompreisschwankungen: Selbst produzierte Sonnenenergie reduziert die Abhängigkeit von externen Stromanbietern und macht Energiekosten planbarer.
Grosse Dachflächen bieten zudem Platz für leistungsstarke Anlagen, die sich schnell amortisieren. Unternehmen können durch Eigenverbrauchsoptimierung und Batteriespeicher ihren Eigenverbrauchsanteil erhöhen und somit die Wirtschaftlichkeit ihrer Solaranlage weiter steigern.
Wissenschaftliche Erkenntnisse & Studienlage
Studien der ETH Zürich, der Universität Bern und des Bundesamts für Energie (BFE) belegen das grosse Potenzial von Solarstrom in der Schweiz.
Eine Analyse der ETH kam zum Schluss: In vielen Fällen ist Photovoltaik nicht nur ökologisch sinnvoll, sondern auch wirtschaftlich attraktiv – vor allem bei Eigenverbrauch über 30 %.
Weitere Erkenntnisse:
- Auf Flachdächern im Mittelland lohnt sich eine Anlage besonders.
- Die meisten Hausdächer in der Schweiz bieten genug Fläche für eine wirtschaftliche PV-Anlage.
- Die Förderstruktur (EIV, Rückvergütung) macht Solaranlagen für Privathaushalte UND Unternehmen zunehmend rentabel.
Was viele vergessen: Diese Faktoren beeinflussen die Wirtschaftlichkeit
Neben Investitionskosten, Sonneneinstrahlung und Förderung gibt es weitere, oft übersehene Faktoren:
Stromnetzbetreiber
Nicht jeder zahlt gleich hohe Vergütungssätze für eingespeisten Solarstrom.
Gemeinde & Standort
Manche Gemeinden fördern zusätzlich, andere nicht.
Überschussregelung
Wie wird ungenutzter Solarstrom vergütet?
Rappen pro kWh
Aktuelle Rückvergütungssätze liegen zwischen 4–12 Rp./kWh, abhängig von Netzbetreiber und Region.
Auch der Wohnsitz spielt eine Rolle: In Städten wie Zürich oder Luzern können andere Bedingungen gelten als in ländlichen Regionen.
Fazit: Für wen lohnt sich eine Solaranlage – und für wen (noch) nicht?
Die einfache Antwort lautet: Ja. Denn die Sonne ist die nachhaltigste und wirtschaftlichste Quelle für Energie. Der Bau einer Photovoltaikanlage ist daher sowohl für Besitzer von Eigenheimen als auch Unternehmen wirtschaftlich sinnvoll.
Sie senken Ihre Stromkosten, steigern den Eigenverbrauch und machen sich unabhängiger vom Strompreis. Dank Einmalvergütung, kommunaler Fördergelder und stabilen Einspeisetarifen amortisieren sich moderne Solaranlagen meist innerhalb von 9 bis 16 Jahren.
Ob Einfamilienhaus, Mehrfamilienhäuser oder Gewerbedach – je höher der Eigenverbrauch und je besser die Dachlage, desto schneller rechnet sich die Investition. Auch ökologische Faktoren, Klimaziele und ESG-Kriterien sprechen für Solarstrom.
FAQ – Meist gestellte Fragen zum Thema
Wie lange dauert die Installation auf dem Hausdach?
In der Regel 1 bis 3 Tage – je nach Dachgrösse und Wetterbedingungen.
Wie lange hält eine Solar-Anlage?
Solarmodule haben eine Lebensdauer von 25 bis 30 Jahren. Wechselrichter und Speicher müssen meist nach 10–15 Jahren ersetzt werden.
Wie funktioniert die Förderung?
Sie stellen einen Antrag bei der Pronovo vom Bund (KLEIV/GREIV). Nach der Inbetriebnahme wird ein Teil der Kosten rückvergütet.
Lohnt sich ein Batteriespeicher?
Ja, wenn Sie Ihren Eigenverbrauch erhöhen möchten. Damit machen Sie sich noch unabhängiger vom Stromnetz.
Was passiert bei Stromüberschuss?
Der überschüssige Strom wird ins Netz eingespeist – und Sie erhalten eine Vergütung durch den Stromanbieter.
Gründer und Geschäftsführer der solarmotion ag.
Seit über 14 Jahren begleitet Stefan Merz Hausbesitzer und Unternehmen auf dem Weg zu einer unabhängigen und nachhaltigen Energiezukunft. Als erfahrener Energieexperte setzt er auf individuelle Lösungen mit Fokus auf Eigenverbrauch, Wirtschaftlichkeit und technische Zuverlässigkeit.
Sein Antrieb: Die Energiewende greifbar machen – mit ehrlicher Beratung, hochwertigen Komponenten und einem starken Team. Unter seiner Leitung hat die solarmotion bereits über 1000 Projekte erfolgreich realisiert.